Willkommen bei meinen

Gedanken

Als mir das Leben den Stecker zog

Oder Ein Leben auf Standby oder kein Licht mehr im Sucher

Moin und Hallo
H
eute gibt es einen etwas anderen und ungewöhnlichen Blogbeitrag.
Einen, der eigentlich gar nicht hierhin gehört, sondern eher auf meiner anderen Webseite.
Trotzdem habe ich mich entschieden, ihn hier zu veröffentlichen. Immerhin hat das Ganze doch ein wenig mit Fotografie zu tun.

Was ist passiert:

Roller kaputt. Kopf kaputt. Jahr 2025, auch schon seit Januar kaputt. Seele kaputt.
Und, was fast am schlimmsten ist: Der Spaß ist auch kaputt.

Der Versuch, morgens aufzustehen und das Leben zu gestalten, ist dieses Jahr auf ein ganz anderes Gleis geraten.
Die Ideen, die ich für mein Leben hatte, wollten unbedingt einen anderen Weg gehen, als ich ihn geplant hatte.
Und dann kam auch noch der Unfall. Der neue Roller, den ich gerade mal einen Monat
hatte – und mit dem ich schon so vieles geplant hatte – wurde mir genommen.
Weil mal wieder jemand zu unaufmerksam war, um einfach mal auf die Straße zu schauen.
Ich stand an der roten Ampel. Ein Quietschen – und schon war es passiert.

Seit einem Monat versuche ich nun (als Opfer, als Geschädigte), mein Geld zu bekommen.
Und das zerrt ganz schön an den Nerven. Als hätte ich nicht schon genug mit mir selbst zu tun.

Kopf, Seele und andere Dinge sind seit Januar ziemlich am Ende.
Ich weiß nicht mehr genau, was alles passiert ist, aber das, was man vielleicht „Leben“ nennen
könnte, hat sich zum größten Teil verabschiedet. Vieles hat sich verändert.
Mein Kopf will mir etwas sagen, aber er nuschelt und manchmal schreit er mich regelrecht an.
Die Gedanken lassen sich kaum ordnen.
Teilweise falle ich in alte Muster zurück, die mir selbst gar nicht gefallen.
Es kommt und geht, wie es will.
Es ärgert mich, verletzt mich und zieht mich runter. 

Und manchmal kommt noch diese blöde Vergesslichkeit hinzu. Was wäre ich bloß ohne mein Tagebuch?
Das Schreiben finde ich zum Glück immer noch angenehm. Es kann mir teilweise sogar beruhigen.
Deshalb bin ich froh, dass ich damit angefangen habe, dieses aber das nur am Rande.

Warum schreibe ich das alles hier?

Es ist mehr als nur ein Gedanke.
Es geht nicht nur darum, wo und wie man Fotos macht.
Es ist der Schmerz, wenn einem etwas wieder einmal genommen wurde.

Normalerweise kenne ich das schon: Man nimmt mir etwas und ich versuche, es mir zurückzuholen.
Aber was, wenn beim Wegnehmen nicht nur eine Sache verschwindet?
Was, wenn man es einfach nicht mehr schafft, sich wieder aufzuraffen?
Was, wenn alles nur noch wehtut, man nur noch wütend ist oder, schlimmer noch, gar nichts mehr fühlt?

Genau so ist es gerade mit der Fotografie.
Es gibt mittelmäßige Tage und dann gibt es die schlechten Tage.

Wenn ich beim LARP mit den Kindern und meiner Kamera unterwegs bin, dann bin
ich auch nicht mehr ganz in meiner kleinen Blase, wie sonst.
Dieses Jahr fühle ich mich wie eine Schnecke, die nur noch die Hälfte mitbekommt, weil sie einfach zu langsam ist.
Auch wenn ich den ganzen Samstag unterwegs war, bin ich erschöpfter als bei den ganzen anderen LARP´s im letzten Jahr.
Bei der Bildbearbeitung sitze ich da und frage mich, wann ich diese eine Szene eigentlich aufgenommen habe.
Irgendwie funktioniere ich nur in der Zeit, in der ich die Fotos bearbeite.
Aber sobald alles fertig ist und ich die Bilder verschickt habe, falle ich in ein Loch.
Ich hoffe dann immer aufs Neue, dass die Fotos gut genug geworden sind.
Oft habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, sie seien nicht gut.

Und dann gibt es diese zwei, drei Menschen, die mir etwas anderes sagen.
Die sich freuen, dass ich mir die Zeit für die LARP-Leute nehme.
Die froh sind, dass ich da bin.
Und ja – das nehme ich kurz an.
Aber die Gedanken driften sofort wieder ab. In eine ganz andere Richtung.

Ich habe es ja schon einmal versucht, das, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte.
(Bezirksbesuche in Hamburg)
Wollte auch wieder meine Hamburger Karte mit neuen Fotos füllen.
Aber Körper, Seele, Kopf und ich selbst harmonieren einfach nicht mehr miteinander.
Jeder geht oft seinen eigenen Weg.

Und darum ist es hier so still.

Natürlich würde ich es gerne wieder anders haben, wenigstens in der Fotografie.
Aber es klappt einfach nicht.
Ich bin müde von mir selbst und von allem.
Keine Ahnung, wo der Rest von mir hin ist.
Und sie haben mir nicht mal eine Ansichtskarte geschickt, um
zu sagen, dass sie wiederkommen oder dass es ihnen gut geht.

Ich hoffe sehr, dass mein großes Projekt bald wieder anläuft.
Ich würde so gerne meine Karte erweitern.
Kann leider auch nicht sagen, wann es weitergeht.
Vielleicht schaffe ich es ja im Laufe des Jahres noch, ein oder zwei kleine Projekte zu organisieren.
Versprechen kann ich aber nichts.

Der Spaß, das gute Gefühl, der Ehrgeiz, der Plan, die Gedanken und ich: Wir müssen wieder zusammenfinden.

Nur dann kann ich wieder zufrieden mit meiner Arbeit sein.

Deshalb sage ich für jetzt:
Tschüss – und ganz viel Spaß und Erfolg bei euren eigenen Projekten.
Man liest sich.

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